Informationsverarbeitung der beiden Gehirnhälften am Klavier

Wie funktioniert unser Gehirn beim Klavierspielen? Wo kommen die Abläufe her? Haben wir es mit einem Paradox zu tun?

Falls du dich schon einmal mit Gehirnforschung beschäftigthast, dann wirst du wissen, dass die linke Gehirn – Hemisphäre vorwiegend die Verarbeitung sprachlicher und anders codierter Informationen übernimmt und die rechte Hemisphäre hingegen vorwiegend die nicht – sprachlichen, assoziativen Wahrnehmungen verarbeitet. Dies haben auch die Erkenntnisse in der Gehirnforschung gezeigt. Die linke Gehirnhälfte arbeitet verballogisch mit Merkmalen, die intellektuellem Denken zugeschrieben werden – die rechte Hälfte arbeitet strukturell – ganzheitlich mit Merkmalen, die eher dem ‚intuitiven Denken‘ entsprechen. 

Über die unterschiedliche Art der Informationsverarbeitung der beiden Gehirnhälften wurde schon viel geforscht und die Erkenntnisse überschlagen sich. Ich beleuchte hier das Thema aus musikalisch – methodischer Betrachtungsweise.

Was passiert genau beim Klavierspielen ?

Hier möchte ich versuchen differenziertere Aussagen über die geistigen Vorgänge bei musikalischer Informationsverarbeitung zu machen, und damit neue Ansätze zu theoretischen Grundlagen einer Klaviermethodik zu entwickeln.

„Im Klavierunterricht ertappe ich die Schüler oft, dass sie beim Spiel die Hände vertauschen. Oft merken sie es erst, wenn ich sie darauf aufmerksam mache und wir lachen.“

Ich habe sehr früh die Erfahrung ‚transzendentaler‘ Erlebnisse am Klavier gemacht, andere nennen es einfach spirituell. Ganz gleich ob ich notengetreu ein Werk wiedergebe, oder beim Improvisieren. Es sind Momente, in denen ich einen kleinen Einblick in den Zustand der Erleuchtung erhasche, der sich gleich wieder verflüchtigt. Wenn dieses Gefühl verschwunden ist, dann fühle ich mich verloren und leer.

Wenn ich regelmässig übe und vorspiele, bekomme ich sehr schnell den Mut, mich vom Notenblatt und von gefestigten Vorstellungen zu lösen. Es entstehen beglückende und befreiende Momente für mich und den Zuhörer.

Kinder „spielen“ beim Klavierspielen.

Wenn wir lernen über das Üben, unserer Intuition zu vertrauen, wird sich dieses oben genannte Gefühl verändern. Die Inspiration bricht schliesslich ganz durch und sie ist ständig vorhanden. Die Folge ist, dass eine Umkehrung stattfinden kann: Ich steuere nun mittels meiner Willenskraft mein Gefühl, indem ich selbst bestimme, wo ich gedanklich sein möchte. Hierbei arbeiten die rechte und die linke Gehirnhälfte unterstützend zusammen.

Ich habe im eigenen Unterricht schon oft erprobt, dass ‚meditatives Klavierspiel‘ das Erlernen von klassischen Musikstücken, oder generell das Klavierspielen zu lernen, erleichtert. Beim Spiel nach der pianolla® Methode geht es auch darum, den Druck abzulassen, der leider sehr häufig eine große belastende Rolle spielt.

Erfahrungen, Gedanken, Gefühle und Wünsche kann sich durch die meditative Methode ungefiltert zum Ausdruck bringen und zu musikalisch starken Aussagen machen. Dabei werden die Willenskraft und die Intuition geschult, was wiederum wichtige Voraussetzungen zum erfolgreichen und gesunden Klavierspiel sind. 

Die Rolle des Lehrers

Das Wichtigste ist die Vorfreude! Solange der Schüler sich auf den Unterricht im Vorfeld freut und es nicht erwarten kann, dem Lehrer vorzuspielen, sind gute Voraussetzungen dafür, offen für das Erlernen des Instrumentes zu sein und dafür, auch Schwierigkeiten zu meistern. Durch die wöchentliche bzw. manchmal auch regelmässige Herausforderung kann der Schüler sich ein Urteil darüber bilden, was möglich ist und mit der Hilfe des Lehrers umsetzen und verbessern.

Regelmässiger Klavierunterricht sollte immer von einem geprüften Klavierlehrer erfolgen.

Es ist nun dem Lehrer überlassen mit Empathie und so wenig Druck wie möglich den Schüler zu noch mehr Leistung zu bringen. Dazu braucht es Erfahrung und Vertrauen, damit der Schüler sich ihm öffnen kann.

„Ich habe die schwierigsten Stellen zu meinen Lieblingsstellen ernannt. Diese Erkenntnis warf alle Pläne um und verbesserte meine Übestrategie.“

Das Üben

Dadurch, dass beim Üben Dinge wiederholt werden, werden im Gehirn Synapsen aktiviert, die du dir wie eine Autobahn vorstellen kannst, auf der man lernt immer schneller und auch sicherer zu fahren. Deshalb musst du beim Üben immer sehr achtsam und konzentriert sein, damit du die Stellen nicht falsch übst, oder der Bedeutung entgehst.

Geduld und Ausdauer sind wichtige Aspekte, wenn man Klavier lernen möchte.

Der Weg des geringsten Widerstandes ist dir ja bereits bekannt, allerdings besteht die Herausforderung nun darin, Neuland zu entdecken und das Gehirn als Muskel zu fordern. Es ist klar, das hierin der schwierigste Teil besteht, denn die Synapsen müssen sich plastisch herausbilden und vernetzen. Schwierige Stellen lohnt es sich mit verschiedenen Methoden zu üben, oder auch frei losgelassen zu studieren.

Hierbei kann das ‚Inegalspiel‘ (natürlich, intuitiv) angewendet werden, da du von allen störenden mentalen Blockaden gelöst bist. Hier hört man den Zustand der aktuellen musikalischen Reife sehr deutlich, da man z.B. Stellen die schwer sind langsamer spielt oder Dinge die leicht sind, sehr schnell. Du kannst jetzt ein Muster über das Stück legen, um zu erkennen, wo der Fokus liegt, oder ein Einzelcoaching buchen. Ich helfe dir gerne.

Meditation

Um den Geist zu beruhigen, der oft voll mit Gedanken ist und uns immer sehr gerne vom Klavierspiel abhalten möchte, ist es eine gute Methode zu meditieren und gleichzeitig auch die Meditation zu einer Gewohnheit zu machen. Sie kann sowohl am Klavier stattfinden, als auch an einem anderen ruhigen Ort. Durch die erlangte Ruhe ist Heilung in allen Bereichen möglich. Eine Anleitung dafür gibt es in der Meditationsbibel zum Kurs: Für eine gesunde Musizierpraxis für Musiker.

Meditation hilft den Geist zu beruhigen.

Meditation in Zusammenhang mit Klavierspiel sprengt alte Vorstellungen und verhilft über pianistische Hürden. Durch Achtsamkeit und bewusstes Atmen bleibt unsere Gehirnfunktion gesund und funktionstüchtig. Der Körper kommt in die Lage sich selbst zu regulieren und wir sind in der Lage besser Klavier zu spielen und schützen uns gleichzeitig vor schädlichem Stress. Wenn wir uns also angewöhnen, mit Hilfe der pianolla® Methode eine meditative Haltung am Klavier einzunehmen, kann dieses von Grund auf das Klavierspiel verändern.

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