Wie komme ich beim Klavierspielen in den „Flow“?

Eine lyrische Reise ins musikalische Paradies, um einfach perfekt zu musizieren und auch noch glücklich dabei zu sein.

Intro

Mit dem „Flow“ beschäftigen sich viele Musiker. Dabei ist es egal, ob Amateur oder Profi. Ich selbst kenne sowohl die „guten“ wie auch die „schlechten“ Zeiten am Klavier. Wie es überhaupt zu den sogenannten „schlechten“ Zeiten kommen kann, möchte ich hier erzählen. 

Die Musik lebt davon zu fliessen. Wie ein Fluss verschiedene Stellen besitzt an denen er mal schneller, mal ruhiger fliesst, unterscheiden sich auch Flüsse, die sich in ihrer Stärke und Dynamik sehr unterscheiden können. Es gibt Flüsse, die in sich ruhen und ich manchmal den Eindruck habe, sie sind starr oder bewegen sich nicht, wie ein Strich in der Landschaft und es gibt Flüsse, die sich energisch bewegen mit Sprudeln und Schnellen. Aufbrausende Flüsse vor einem Wasserfall, wo es Felsen gibt und ein rasantes Tempo herrscht und klare Flüsse, denen man ruhig zusehen kann und die einen in eine kleine Oase des Friedens versetzen können.

Wenn wir noch die Temperatur der Gegend hinzunehmen gibt es auch Unterschiede. So sind Flüsse in heissen Gegenden oft erfrischend und kühlend und spülen einen oft das Tal hinab. Welch Spass und Freude das ist, wenn man schwimmen kann. In kalten Gegenden geben Flüsse mir das Gefühl von einer guten Versorgung. Wie wichtig ist es deswegen auch, sie rein zu halten, genauso wie die (eigene) Um-welt.

Nehmen wir nun auch Farben dazu, berührt der Fluss mich in meiner Seele. Irgendein Gefühl kommt auf, eine Assoziation. Das mag bei jedem anders sein. Verschwommene Erinnerungen, so wie der weite Blick aufs Meer – eigentlich auch nichts weiter ist, als eine Grenze über die ich nicht blicken kann. Die Ahnung und das Gefühl bleiben aber und versetzen mich in einen sehnsuchtsvollen Zustand, der nach Ausdruck strebt und schon in so viel Literatur niedergeschrieben worden ist, dass es schon etliche Bände darüber zu erzählen gibt. Und das Schöne daran ist, ich finde mich überall wieder.

Musik ist wie ein Fluss. Das ist der Kern, um den es hier geht.

Pia Muse

Wo ist der „Flow“?

Beim Klavierspielen oder Klavier lernen gibt es zwischendurch immer einmal Tage, an denen wir das Gefühl haben, nichts zustande zu bekommen. Der „Flow“ oder auf deutsch der „Spielfluss“ ist unabdingbar für ein musikalisches Erlebnis am Instrument. Genauso wie der Atem zum Überleben für uns Menschen als einziges nicht wegzudenken sind.

Wir brauchen tagelang nichts essen und trinken und leben immer noch, aber schon wenige Minuten ohne zu atmen gehen nicht.

Großmeister Shi Yong Dao, Shaolin Tempel Deutschland

Wie geht man mit dieser Situation in der Praxis um?

Eigentlich ist es ganz einfach, wenn ich die Grundregeln beherrsche und anwende. Mit einer weiteren Portion fleissigen Übens – vor allem des „richtigen“ Übens, bin ich schnell am Ziel. Denn dann kann ich loslassen und die Tasten, die ich niederdrücke ihren freien Lauf geben. Im Idealfall sind beide Gehirnhälften gleichzeitig aktiv, denn dann sind wir in Verbindung und in unserer Mitte und natürlich konzentriert und geben unser Bestes. Ich achte immer auf Ausgleich und darauf die Stellen, die nicht so gut gehen nicht zu „über-üben“. Im Alltag sieht es dann so aus, dass ich meinen Übeplan abarbeite und die Zeit, die mir dann noch zur Verfügung steht für kultivierte Freizeitaktivitäten nutze.

Weniger ist mehr

Ich haushalte mit meinen Kräften. Um den Bewegungsapparat, der für das Klavierspiel hauptsächlich den Schulter-Armbereich bildet, locker und entspannt zu halten, tue ich diesbezüglich die folgenden Dinge: Ich meditiere regelmässig und treibe Sport. ich komme nur krampfhaft in den „Flow“, wenn ich körperliche Schmerzen habe. Das geht zwar auch, aber für mich ist das kein Dauerzustand und ich weise meine Schüler immer freundlich darauf hin, dass die Spielhaltung für ein ausdauerndes Klavierspiel sehr wichtig sind oder mache mit ihnen entsprechend förderliche Übungen. Hierbei ist es egal, ob frei oder nach Noten gespielt wird. Das gehört zu den Grundregeln dazu.

Auf das intuitive Klavierspiel bezogen funktioniert das nun folgendermassen. Ich nehme mir der Einfachheit halber immer zwei Möglichkeiten und variiere die Übungen entsprechend. Diese Möglichkeiten nutze ich, aber nicht gleichzeitig. Die Konzentration liegt beim Thema oder beim Motiv, welches mir gefällt, oder mein derzeitiges Inneres widerspiegelt, was mir nicht zwanghaft gefallen muss. Das kommt aufs eigene Urteilsvermögen an. Wenn ich soweit bin, lausche ich in mich hinein und warte. Jetzt ist es wichtig, zur Ruhe zu kommen und geschehen zu lassen. Zu nehmen, was kommt und wenn nichts kommt, einfach abzuwarten. Ich weiss, warten ist nicht jedermanns Stärke. Meine auch nicht, aber es ist schön ab und an eine Ewigkeit zu warten, wenn man die Zeit hat. Da können die wunderbarsten Dinge geschehen.

Praktische Tipps

Ausgleich zu schaffen ist also das A und O. Rein technisch setze ich das so um, dass ich ganz bewusst mit dem intuitiven Klavierspiel aufhöre und mit technischen Fertigkeiten beginne, sie zu trainieren. Dabei verändere ich Motive im tonalen Ablauf und rhythmisch, stelle sie auf den Kopf und spiele sie rückwärts, oder antworte. Eine andere Möglichkeit ist, ich beschäftige mich mit Musiktheorie oder Musikgeschichte.

Fazit

Durch die pianolla® Methode kannst du Geschehen lassen, um der Kreativität Raum zu geben für zauberhafte, spezielle Momente.

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